Hinduismus

Die Geschichte des Hinduismus reicht über 5000 Jahre zurück, in die Zeit, in der Krishna als Inkarnation von Narayana (Gott) auf die Erde kam und seine Spiele (Leelas) gespielt hat. Der Hinduismus ist damit die älteste der 5 Weltreligionen.

                                  

Im Gegensatz zu den anderen Religionen gibt es im Hinduismus:

  • Keinen einzelnen Gründer
  • Keinen einzelnen Grundlagentext
  • Keine einzelne Theologie 

Vielmehr ist der Glaube mit Sanatana Dharma, der ewigen Religion, gleichzusetzen. Das bedeutet, dass die Religion auf spiritueller Praxis basiert und dass das Leben ein zyklischer Kreis ist, in welchem wir uns durch Evolution und Erfahrung entwickeln.  

Theologie

Oftmals wird der Hinduismus als Polytheismus (also Vielgötterglauben) betrachtet. In unserem Verständnis sind die verschiedenen Gottheiten aber viel mehr als Attribute von Brahman (in unserem Falle Narayana) zu verstehen, der die Naturgottheiten (=Devas (vgl. Pantheismus)) regiert und in jedem Schöpfungszyklus neu schafft und am Ende auch wieder auflöst. Die alles umfassende Form Gottes (Narayana) herrscht in jedem Moment über alle lebenden Wesen (Jivas) und die Natur (Prakriti/Maya).

 

Kurz zusammengefasst könnte man unseren Weg so beschreiben:

 

"Als individuelle Seele (Atman) möchte ich Gott (Brahman) erreichen. Aber aufgrund meines Karmas (Gesetz der Ursache und Wirkung) verbleibe ich im Zyklus der Wiedergeburt (Samsara) – und probiere deshalb durch die Befolgung von rechtschaffenem Handeln (Dharma) hier in der Schöpfung (Shristi) meine Befreiung (Moksha) zu erreichen und zu Narayana (Gott/Brahman) in Vaikunta (Himmel) zurückzukehren." 

Götter

Der Hinduismus enthält mehr als 800'000 Gottheiten. Je nach Tradition und Ausrichtung, werden verschiedene Aspekte des Göttlichen als höchste Wahrheit angesehen. Die vier klassischen Richtungen sind:

Bei den Shivaiten nimmt Shiva die Rolle des Höchsten (Brahman) ein. Für die Vaishnavas hingegen gilt Shiva als Bhakta (d.h. ein gottliebender Verehrer) von Narayana.

 

Je nach Interpretation und Theologie der Gelehrten (Acharyas), hat er dabei Eigenschaften, Attribute und Formen – oder ist formlos, absolut und ohne Gestalt und Persönlichkeit. Brahma, der Schöpfergott, der das Universum vor jedem Zyklus (Yuga) neu schafft, wird am Ende, wenn Shiva (der Zerstörer) alles wieder auflöst, auch wieder zurückkehren - in den Nabel von Maha Vishnu/Narayana/Krishna. Dessen Aspekt (Brahman = Gott) hingegen ist völlig unabhängig von Shristi/Pralaya (Schöpfung und Auflösung) und existiert immer völlig unabhängig in Vaikunta (dem spirituellen Himmel, dem Zuhause Gottes).

 

Bei den Shaktas wird die Göttliche Mutter als höchstes Ideal verehrt. Sie nimmt dabei die Form von Kali, Durga oder Maha Devi an und ist in dieser Form allen anderen Gottheiten übergeordnet.